Freitag, September 30, 2005

Zivilehrgang in Buchholz/Nordheide 26.-30.09.05

Hallo meine Damen und Herren,
seit eben bin ich wieder zurück in der Lüneburger Heide. Die vergangene Woche habe ich komplett beim Zivilehrgang in Buchholz in der Nordheide verbracht und ich muss sagen, dass es ziemlich geil war. Ich muss daher einige Aussagen aus meinem letzten Artikel doch heftig revidieren. Alles begann am Montag damit, dass sich mir die Frage stellte ob ich mit dem Zug fahre und eine Stunde früher aufstehen muss oder ob ich mein Navi im Auto anwerfe und ganz leisure Richtung Nordheide fahre. Natürlich ist als hart arbeitender Zivi eine weitere Stunde Schlafimmer gut und so beschloss ich mal endlich mein neues Navi auszuprobieren. Also machte ich mich auf den Weg. Vorher wurde natürlich noch ein Zwischenstopp bei McD an der Pferdehütte eingelegt, da man auf Deutschen Autobahnen natürlich immer was zum Beißen in Fahrerreichweite haben muss, um den unbändigen Hunger zu stillen. Nach einiger Zeit leitete mich mein Navi dann immer mehr in Richtung Buchholz. Ich musste allerdings erst um 12 Uhr Mittags in der Dienststelle sein, so dass ich glatt zwei Stunden noch übrig hatte, die ich damit verbrachte mir die Bild am Sonntag durchzulesen, die ich am vorigen Tag natürlich nicht mehr lesen konnte. Gegen 12 Uhr trudelte ich dann ganz relaxt mit meinem Rucksack in der Dienststelle ein in der die üblichen Formalitäten erledigt wurden. Kurz einen Anmeldebogen ausgefüllt, Handtücher kostenlos angefordert und den Zimmerschlüssel abgestaubt. Hierzu muss ich jedoch sagen, dass ich bei meiner Unterkunft mal wieder den Vogel abgeschossen habe. Wie in Llorette hatte ich auch bei dieser Unterkunft großes Glück. Das Zweierzimmer wurde mir ganz alleine zugeteilt. Ich glaube, dass ich der Einzige von 115 Zivis war, der dieses geile Privileg genießen konnte. Das Zimmer war auf der einen Seite direkt neben dem Fernsehnraum und direkt gegenüber war das WC und daneben die Dusche. Was will man also mehr? Perfekt! Nach dem üblichen Prozedere ging es dann darum sich eine Lerngruppe zu besorgen. Ich habe mal ganz entspannt die Gruppe mit dem Thema RAF gewählt. Ich kann das zukünftigen Buchholzbesuchern nur allerwärmstens ans Herz legen. Es war mit Abstand der leisurste Dozent, der einem sehr wichtige Tipps für den Zivildienst gibt. Du wirst über all deine Rechte und nicht deine Pflichten wie z.B. bei mir in der JH aufgeklärt. Daher war der Andrang bei ihm auch sehr groß und es gab wüste Raufereien beim Eintragen in die Liste für den Kurs. Allgemein muss ich mal eine Lanze für dieses Seminar brechen. Denn die Leute und Dozenten dort stehen auf der Seite des Zivildienstleistenden und nicht auf der Seite der Dienststellen. Bei der persönlichen Vorstellung in der Gruppe war der Kommentar des Dozenten zu meiner Zivistelle: „Jugendherberge? Schlimmer geht es zur Zeit nicht. Ausbeutung pur!“ Daraufhin folgt ein interessantes Gespräch in dem ich erfahren habe, dass man als Zivi jeden zweiten Sonntag frei haben MUSS und dass ich viel zu wenig freie Tage habe. Morgen werde ich erstmal da einiges klären müssen und am Montag dann wohl meinen Regionalberater anrufen müssen. Denn mein Dozent hat genau die Sachne bestätigt, die ich schon lange vermutet habe.
Der Tagesablauf war dann so, dass es ab 8 Uhr Frühstück gab, dann bis 12 Vorlesungen, dann bis 14 Uhr Mittagessen, dann noch mal bis 15.30 Vorlesungen. Wobei da immer sehr lange Pausen in den Vorlesungen waren. Das Thema RAF wurde nur in einigen Stunden behandelt und den übrigen Teil der Zeit machte man Späße, pöbelte ab und zu ein bisschen gegen dieses und jenes und betrachtete sein Leben als Zivi.
Nach 15.30 Uhr heiß es dann BIER, BIER, BIER. Die Karawane machte sich inen nächstgelegenen Edekamarkt auf und trug Kistenweise Astra, Beck´s und Co. heraus. Nach spätestens 48 Stunden war übrigens das Beck´s ausverkauft. Neuer Rekord? Wer weniger zu bieten hat bitte melden! Ausgangssperre war sowieso völlig egal. Zum Glück hatten wir Europapokalwoche. Das heißt stramm ins Lim´s ziehen und dort Konferenz gucken. Das Bier fließ echt in Strömen. Aber was hat man sonst auch anderes als Zivi zu tun als Fußball zu gucken, Bier zu trinken und gelegentlich zu den Mahlzeiten zu gehen? So ist das Zivileben.
Also alles eine ziemlich geile Aktion. Für mich war das echt mein restlicher Jahresurlaub. Denn mein Urlaubsantrag wurde ja freundlicherweise mit der lapidaren Begründung „Urlaubssperre“ abgewiesen. Da wollen wohl andere - sprich die Juegendherbergseltern - nicht an Silvester arbeiten. Mir ist der ganze Laden sowieso mittlerwiesle ziemlich gelinde gesagt scheiss egal. Ich werde da so lange Terror machen...bis naja....du weißt schon...
Seit diesem Seminar kenn ich meine Rechte. Da gibt es noch einigen Klärungsbedarf.
So, dann werde ich gleich noch mal ein paar Fotos raushauen. Leider habe ich nur von den ersten beiden Tagen einige Fotos gemacht, da mir nach einiger Zeit die Batterien verreckt sind und sich die Frage Batterien oder Bier für mich nicht stellt. ;)
Für den Rückweg habe ich übrigens nur sensationelle 45 Minuten gebraucht. Neuer Rekord würde ich sagen bzw. Golf III RoxXx!!!

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Mein Zimmer
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Der Aufenthaltsroom vor den Biergelagen
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Creme De La Creme - Letzte Nacht.....bzw. der erste Morgen
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Mal wieder eine nette Bar :-)
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Die Welt ist klein *muhaha*. rechts ein (Ex-(?))-Hummingbird

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Lecker Weizen
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Daumen hoch für diesen Zivi...achja Geigenlob....naja lachs....
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Noch mehr Ziiiiiiiiiviiiiiiiiiss
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Manhcmal können Handys auch schokieren ;D oder wie soll ich das deuten? ;)

Sonntag, September 25, 2005

Zivilehrgang

Ich bin quasi vom 26.09-30.09. im "Urlaub" sprich auf Zivilehrgang in Buchholz/Nordheide. Über den Sinn und Zweck eines Einführungslehrganges nach zwei Monaten Dienst braucht man sicher nicht mehr lange zu diskutieren. Ich werde die Zeit aber trotzdem genießen. Denn lieber eine knappe Arbeitswoche die Seele baumeln lassen als sich in der JH ausbeuten zu lassen! Denn Zivildienst ist Verarschung potenzieller Steuerzahler.
In diesem Sinne heißt es für den harten Kern meiner treuen Blogleser für ein paar Tage die Augen still zu halten und sich auf Neuigkeiten aus der Nordheide gegen Ende der Woche zu freuen. Ich werde euch natürlich ausführlich berichten!

Für das sportbegeisterte Publikum hier noch kurz ein Tipp:
Freitag 30.09.05, 19.30 Uhr Topspiel im Wilschenbruch LSK (ungeschlagen) vs. VSK Osterholz (ebenfalls ungeschlagen)

Montag, September 19, 2005

LÜNEBURGER SK - WIR SIND WIEDER DA!!!

Seit dieser Saison scheint eine nun mehr nicht mehr enden wollende Durststrecke von fast fünfjährigem Abstiegskampf zu enden. Seit der Saison in der zweigleisigen Regionalliga 2000/01 hieß es konsequent sich gegen den Abstieg zu behaupten. Nach gut vier Jahren und zwei sehr hart umkämpften Abstiegen heisst es nun in der Niedersachsenliga Ost (5. Liga) um den Aufstieg zu fighten. Die ersten sechs Spieltage sind gespielt und auf dem Konto stehen drei Siege und drei Unentschieden bei keiner (!!) Niederlage zu buche. Es wird also wieder im Wilschenbruch Fußball gespielt und zelebriert und nicht krampfhaft versucht irgendwie den Ball zu erwischen. Es macht wieder richtig Spaß dem LSK zuzuschauen. Folglich sind die Zuschauerzahlen auch wieder auf 400-500 Leute geklettert. Selbst in den guten alten Zeiten als es die viergleisige Regionalliga noch gab hatte der LSK immer nur um die 1000 Zuschauer. Wir schreiben also das Jahre 2005 und ca. 1,5 Ligen tiefer und erreichen ca. die Hälfte der ehemals etablierten Zuscherzahl. Das ist eine sehr beachtenswerte Zahl. Der LSK zieht wieder die Leute an! Fans die Stimmung machen sind auch noch da. Was will man also mehr? Auf zum LSK!

Silversurger, Supporter since 1993


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Donnerstag, September 15, 2005

Und täglich grüßt....

der "Mitarbeiter des Monats". Ja, es ist tatsächlich wahr, dass ich von unserer Herbergsleitung zum "freundlichsten Mitarbeiter des Monats" ernannt worden bin. Mit Pauken und Trompeten nahm ich diese Ehre mit voller Stolz geschwellter Brust entgegen. Wobei ich noch gar nicht erwähnt habe wie es zu der ganzen Geschichte überhaupt kam. Jedoch ist diese Geschichte recht schnell zu erzählen. Alles begann damit, dass ein korpulenter Handelsvertreter der Firma Marker aufeinmal bei uns auf der Matte stand und wehement eine Verköstigung inklusive einem Kaffee einforderte. Wie gefordert, so also ausgeführt hieß es dann für mich den Kaffe zu besorgen. Ich schlenderte nichts ahnend in den Personalraum in dem der fette Vertreter seinen Laptop für eine simple Bestellung aufgebaut hatte. Ich schritt also durch die Tür und sagte folgendes Wort: "Kafffäh?!". Da stand auch schon unsere Herbergsleitung hinter mir und verpasste mir postwendend die o.g. Anerkennung. Und das war die Geschichte wie man in einer Jugendherberge zum "Mitarbeiter des Monats" ernannt wird. Ich habe mir natürlich sofort selber eine Urkunde ausgestellt und sie meinem Spiegelbild feierlich überreicht. Mittlerweile spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken mir extra T-Shirts drucken zu lassen.
Achja, für diejenige/-n, die es immer noch nicht bemerkt haben: ^^IRONIE^^ steckt in diesem Sätzen. Die Devise lautet also: Suchen und finden! ;)
Vom Mitarbeiter des Monats komme ich also nun zum Aufreger des Tages. Unser Verein ist doch glatt nicht in der Lage mit der Kohle pünktlich rüberzukommen. Als man sich im letzten Monat kollektiv darüber beschwerte hieß es nur: "Kein Rechtsanspruch". Jaja, der gewiefte Fuchs kennt natürlich seine rechte und konstatiert: Oh doch, da besteht ein Rechtsanspruch. Naja Schwamm drüber, viel fordern und fast nichts geben war/ist ja schon immer die Devise des Zivildienstes gewesen.
Wobei mir eine andere Anekdote einfällt. Beim Durchlesen des Ziviheftes ist mir aufgefallen, dass man als Zivi keinen Anspruch auf Zuschläge für Wochenendarbeit, Nachtarbeit etc. besitzt. Das bestätigt mal wieder meine These, dass man als Zivi jeder Ausbeutung Tür und Tor öffnen muss. Nicht einmal der letzte Asylant vom ende der Welt dürfte für diese Tarife hier in Deutschland arbeiten. Neulich sah ich im Fernsehen eine Reportage in der es um den Export von Gebrauchtwagen ging. Die Autos werden im Nahen Osten für einen Stundenlohn von ca. 2€ wieder in Schuss gebracht. Na? Kombiniere, kombiniere...ich könnte den Knecht im Nahen Osten mit meinem Stundenlohn doch glatt unterbieten. Das haut doch den stärksten Globalisierungskritiker aus den Birkenstocktretern! Das heißt also konkret: DEUTSCHE ZIVIS SIND WIEDER GLOBAL WETTBEWERBSFÄHIG! Nicht nur die deutschen Zivis. Wie wäre es wenn wir jetzt auch die ganzen 1€-Jobber im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste schicken? Man muss sich das einmal bewusst machen. Wir sind durch solche Aktionen wieder global (!) wettbewerbsfähig! Ich bin drauf und dran einen offenen Brief an den Bundeswirtschaftsminister Clement und den ehemaligen Bundeskanzler anno 2005 Gerhard S. zu schreiben. Das ist anscheinend ein Sachverhalt auf den noch keiner wirklich hingewiesen hat.
Morgen steht mal wieder ein Heimspiel meines allseits verehrten LSK an. Es geaht also an diesem Freitag um 19.30 Uhr gegen Petershütte los. Leider bin ich diese Saison erst beim zweiten Heimspiel des LSK, da ich auch NAHELIEGNDEN (Zivi, selber ditschen etc.) Gründen immer verhindert war. Es gilt also in Scharen in den Wilschenbruch zu strömen. Bisher ist der LSK diese Saison noch ungeschlagen und das soll mit einer möglichst großen Präsenz von Zuschauern auch so bleiben!

Poli-Blog:
Es brennt mir zur Zeit unter den Nägeln und so verfasse ich nun meinen zweiten Blog innerhalb von nur wenigen Stunden. Dieses wird ein politischer Blog - rechtzeitig zur Wahl - den ich nun beginnen werde.
Anlass diese Blogs war ein Artikel im Stern über Auswandere, den ich eben beim Mittagessen gelesen habe. Da ist bei mir mal wieder die Idee aufgekeimt sich einen Job im Ausland zu besorgen bzw. seine Sachen zu packen und ins Ausland zu gehen. Die skandinavischen Länder haben natürlich den Vorteil, dass dort mehr agiert und nicht nur reagiert wird. Ein wichtiger Unterschied, den es zu beachten gilt. Kommen wir mal zum Thema der deutschen Regelungswut. Diese Regelungswut ist das Ergebnis einer omnipräsenten Verunsicherung bei den Menschen. Um diese Verunsicherung zu kompensieren werden Gesetzte, Regelungen, Vorschriften und Richtlinien erlassen. Mittlerweile haben wir eine Staatsquote von 50%. Das muss man sich mal reinziehen. Wenn man mal von der Staatsquote auf den dahinter steckenden Bürokratieapparat schließt wird einem schon ganz schlecht.
Das ist mir praktisch mal wieder gestern aufgefallen. Es stand innerhalb von sechs Wochen der zweite Pflichtbesuch beim Amt an. Mal wieder beim Gesundheitsamt. Also mit samt den anderen Zivis da hingefahren und sich einen Vortrag über „Hygiene“ am Arbeitsplatz angehört. Sehr interessant und billig (:/). Alles in allem sinnlos und aus Sonderschulniveau. Aber mal wieder ein ideales Beispiel für sinnlose Wichtigtuerei.
In Portugal dauert es z.B. eine (!!) Stunde bis man ein Gewerbe angemeldet hat. In Deutschland kommen zum Start erstmal mindesten drei Rechnungen ins Haus. In diesem Sinne war es das erstmal mit dem politischen Blog, da ich jetzt irgendwie den Faden verloren habe.

Musiktipp: Shaun Baker - Xplode 2

Sonntag, September 11, 2005

Der Verbraucher ist von Natus aus dumm!

Kann sich eigentlich noch wer daran zurückerinnern als der Liter Super noch deutlich unter 1,20€ angesiedelt war? Ich glaube die Strategie der Öl-Multis ist aufgegangen. Nach dem Hurrikane in den USA schnelle der Liter innerhalb von 24 h von 1,30€ auf satte 1,46€ hoch. Was so ein Sturm nicht alles anrichten kann. Es werden nach Medienberichten ca. 20 Ölplattformen im Golf von Mexiko vermisst. Das kurisose daran ist, dass sie absolut unauffindbar sind. Vielleicht tauchen sie ja bald mal wieder am Ufer des Mississippi auf oder in irgendwelchen Luftbuchungen der Ölkonzerne. Auf jeden Fall wurde das als Anlass genommen die Preisschraube weiter festzuzurren. Nachdem unser Kanzler mit seinem Solidaritätszepter gefuchtelt hatte und somit die deutschen Ölreserven freigegeben hatte sank der Preis für den Liter Super auf lächerliche 1,33€. Das ist doch ein absoluter Schleuderpreis. Am folgenden Tag beobachtete ich auch schon meterlange Autoschlangen vor den Zaptsäulen. Der hörige Autofahrer ist ja so froh, dass das Benzin "nur" noch 1,33€ kostet. Wie überaus gütig das auch ist. Es ist kaum in Worte zu fassen. Ich nenne das die ins "Heiße-Wasser-Werf-Methode-Bei-Langsamer-Abkühlung". Das bedeutet konkret,dass die Benzinpreise in astronomische Höhen getrieben werden, dort verharen sie erstmal eine Weile, alle Welt regt sich auf, dann werden die Preise wieder ein bischen gesenkt, jedoch immer noch mit einem Aufschlag von 13 Cent im Vergleich zum alten Preis. Und was passiert? Die Leute strömen bei einer Preiserhöhung von 13 Cent pro Liter in Scharen an die Zapfsäulen. Das haut einen doch glatt aus den Fließpantoffeln. Geile Taktik, aber von mir aufgedeckt. ;=)
Alles klar Herr Kommissar? Ich bleibe an dem Fall dran! HO!