Donnerstag, September 15, 2005

Und täglich grüßt....

der "Mitarbeiter des Monats". Ja, es ist tatsächlich wahr, dass ich von unserer Herbergsleitung zum "freundlichsten Mitarbeiter des Monats" ernannt worden bin. Mit Pauken und Trompeten nahm ich diese Ehre mit voller Stolz geschwellter Brust entgegen. Wobei ich noch gar nicht erwähnt habe wie es zu der ganzen Geschichte überhaupt kam. Jedoch ist diese Geschichte recht schnell zu erzählen. Alles begann damit, dass ein korpulenter Handelsvertreter der Firma Marker aufeinmal bei uns auf der Matte stand und wehement eine Verköstigung inklusive einem Kaffee einforderte. Wie gefordert, so also ausgeführt hieß es dann für mich den Kaffe zu besorgen. Ich schlenderte nichts ahnend in den Personalraum in dem der fette Vertreter seinen Laptop für eine simple Bestellung aufgebaut hatte. Ich schritt also durch die Tür und sagte folgendes Wort: "Kafffäh?!". Da stand auch schon unsere Herbergsleitung hinter mir und verpasste mir postwendend die o.g. Anerkennung. Und das war die Geschichte wie man in einer Jugendherberge zum "Mitarbeiter des Monats" ernannt wird. Ich habe mir natürlich sofort selber eine Urkunde ausgestellt und sie meinem Spiegelbild feierlich überreicht. Mittlerweile spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken mir extra T-Shirts drucken zu lassen.
Achja, für diejenige/-n, die es immer noch nicht bemerkt haben: ^^IRONIE^^ steckt in diesem Sätzen. Die Devise lautet also: Suchen und finden! ;)
Vom Mitarbeiter des Monats komme ich also nun zum Aufreger des Tages. Unser Verein ist doch glatt nicht in der Lage mit der Kohle pünktlich rüberzukommen. Als man sich im letzten Monat kollektiv darüber beschwerte hieß es nur: "Kein Rechtsanspruch". Jaja, der gewiefte Fuchs kennt natürlich seine rechte und konstatiert: Oh doch, da besteht ein Rechtsanspruch. Naja Schwamm drüber, viel fordern und fast nichts geben war/ist ja schon immer die Devise des Zivildienstes gewesen.
Wobei mir eine andere Anekdote einfällt. Beim Durchlesen des Ziviheftes ist mir aufgefallen, dass man als Zivi keinen Anspruch auf Zuschläge für Wochenendarbeit, Nachtarbeit etc. besitzt. Das bestätigt mal wieder meine These, dass man als Zivi jeder Ausbeutung Tür und Tor öffnen muss. Nicht einmal der letzte Asylant vom ende der Welt dürfte für diese Tarife hier in Deutschland arbeiten. Neulich sah ich im Fernsehen eine Reportage in der es um den Export von Gebrauchtwagen ging. Die Autos werden im Nahen Osten für einen Stundenlohn von ca. 2€ wieder in Schuss gebracht. Na? Kombiniere, kombiniere...ich könnte den Knecht im Nahen Osten mit meinem Stundenlohn doch glatt unterbieten. Das haut doch den stärksten Globalisierungskritiker aus den Birkenstocktretern! Das heißt also konkret: DEUTSCHE ZIVIS SIND WIEDER GLOBAL WETTBEWERBSFÄHIG! Nicht nur die deutschen Zivis. Wie wäre es wenn wir jetzt auch die ganzen 1€-Jobber im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste schicken? Man muss sich das einmal bewusst machen. Wir sind durch solche Aktionen wieder global (!) wettbewerbsfähig! Ich bin drauf und dran einen offenen Brief an den Bundeswirtschaftsminister Clement und den ehemaligen Bundeskanzler anno 2005 Gerhard S. zu schreiben. Das ist anscheinend ein Sachverhalt auf den noch keiner wirklich hingewiesen hat.
Morgen steht mal wieder ein Heimspiel meines allseits verehrten LSK an. Es geaht also an diesem Freitag um 19.30 Uhr gegen Petershütte los. Leider bin ich diese Saison erst beim zweiten Heimspiel des LSK, da ich auch NAHELIEGNDEN (Zivi, selber ditschen etc.) Gründen immer verhindert war. Es gilt also in Scharen in den Wilschenbruch zu strömen. Bisher ist der LSK diese Saison noch ungeschlagen und das soll mit einer möglichst großen Präsenz von Zuschauern auch so bleiben!

Poli-Blog:
Es brennt mir zur Zeit unter den Nägeln und so verfasse ich nun meinen zweiten Blog innerhalb von nur wenigen Stunden. Dieses wird ein politischer Blog - rechtzeitig zur Wahl - den ich nun beginnen werde.
Anlass diese Blogs war ein Artikel im Stern über Auswandere, den ich eben beim Mittagessen gelesen habe. Da ist bei mir mal wieder die Idee aufgekeimt sich einen Job im Ausland zu besorgen bzw. seine Sachen zu packen und ins Ausland zu gehen. Die skandinavischen Länder haben natürlich den Vorteil, dass dort mehr agiert und nicht nur reagiert wird. Ein wichtiger Unterschied, den es zu beachten gilt. Kommen wir mal zum Thema der deutschen Regelungswut. Diese Regelungswut ist das Ergebnis einer omnipräsenten Verunsicherung bei den Menschen. Um diese Verunsicherung zu kompensieren werden Gesetzte, Regelungen, Vorschriften und Richtlinien erlassen. Mittlerweile haben wir eine Staatsquote von 50%. Das muss man sich mal reinziehen. Wenn man mal von der Staatsquote auf den dahinter steckenden Bürokratieapparat schließt wird einem schon ganz schlecht.
Das ist mir praktisch mal wieder gestern aufgefallen. Es stand innerhalb von sechs Wochen der zweite Pflichtbesuch beim Amt an. Mal wieder beim Gesundheitsamt. Also mit samt den anderen Zivis da hingefahren und sich einen Vortrag über „Hygiene“ am Arbeitsplatz angehört. Sehr interessant und billig (:/). Alles in allem sinnlos und aus Sonderschulniveau. Aber mal wieder ein ideales Beispiel für sinnlose Wichtigtuerei.
In Portugal dauert es z.B. eine (!!) Stunde bis man ein Gewerbe angemeldet hat. In Deutschland kommen zum Start erstmal mindesten drei Rechnungen ins Haus. In diesem Sinne war es das erstmal mit dem politischen Blog, da ich jetzt irgendwie den Faden verloren habe.

Musiktipp: Shaun Baker - Xplode 2